Die Bahn des 8. Kentauren 52872 Okyrhoe

The orbit of the 8th Centaur 52872 Okyrhoe

revidierte Bahn von Okyrhoe/revised orbit of Okyrhoe

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Die Bahnen von Innen nach Außen: Jupiter (lila), Saturn (dunkelgelb/dark yellow), dazwischen (rot und grau) Okyrhoe, ganz Außen: Uranus (dunkelblau).

Der graue Teil der Okyrhoe-Bahn liegt unterhalb der Ekliptik. The grey part of the Okyrhoe-orbit is below the ecliptic. Outermost: Uranus (dark blue).

Hier gehts zum Entdeckungshoroskop (discovery chart) von Okyrhoe.

Aphelion = Sonnenfernster Punkt der Bahn. Perihelion = Perihel = Sonnennächster Punkt der Bahn. Die Knotenlinie markiert die Schnittebene zwischen der 1998 SG35-Bahn- und der Erdbahn. Wenn 1998 SG35 an einem der beiden Knotenpunkte (aufsteigend = Bewegungsrichtung von Süden nach Norden; absteigend = Bewegungsrichtung von Norden nach Süden) steht, so befindet er sich mit 0° heliozentrischer Breite exakt in der Ekliptikebene. 1998 SG35 überkreuzt die Jupiterbahn zwar nicht mehr nach Innen, dafür kommt er ihr aber noch sehr nahe. Andererseits überquert aber die Saturnbahn nach Außen. Dies macht 1998 SG35 zum innersten aller Kentauren und derzeit einzigsten "Verbinder" der Jupiter- und Saturnbahn. Die Kentauren sind höchstwahrscheinlich vormals Mitglieder des Kuipergürtels im transneptunischen Bereich gewesen und vor Jahrmillionen durch die Anziehungskraft Neptuns in das Innere des Sonnensystems gezogen worden, wo sie im Lauf der Zeit ihre jetzigen semistabilen Bahnen einnahmen. Je nachdem, wie nah sie an den großen Gasplaneten Saturn und Jupiter von Zeit zu Zeit herankommen, werden ihre Bahnen in unregelmäßigen Intervallen durch die Gravitation des Gasplaneten stark gestört. Deshalb rechnet man im Bereich Jupiter bis Neptun auch nicht mit so vielen Kleinplaneten/Kentauren, wie es Mitglieder im Kuipergürtel gibt. Die starken Anziehungskräfte der vier Gasplaneten verhindern, daß hier allzuviele Kleinplaneten mittelfristig stabile Bahnen einnehmen können. Vergleicht man die Zahl der seit 1977 entdeckten acht Kentauren mit der Zahl der seit 1992 entdeckten Transneptunier und Transplutonier (derzeit 73), so scheint diese These bereits bestätigt.

(Bahndarstellung unter Zuhilfenahme selbst programmierter Software (OrBITs2000, © Robert von Heeren und Dieter Koch, München-Zürich 1995-2003) und den von der Internationalen Astronomischen Union IAU in ihren Circulars und im Internet veröffentlichten oskulierenden Bahnelementen).

The orbits from inside to outside: Jupiter (lila), Saturn (dark yellow), Okyrhoe (red and grey). Aphelion = farthest point from sun. Perihelion = nearest point to sun. The nodal axis marks the intersection between the orbital planes of Earth and 1998 SG35. When 1998 SG35 crosses one of both nodes (ascending = SG35 moves from south to north, descending = SG35 moves from north to south), then it's heliocentric ecliptical latitude is 0°. 1998 SG35 (black ellipse) crosses only the orbit of Saturn, but it comes close to Jupiter. It is therefore the innermost Centaur of all currently known Centaurs (only Asbolus comes so close to Jupiter). 1998 SG35 is probably controlled by Saturn, but it is also possible that it is co-controlled by Jupiter. It is believed that all Centaurs have their origin in the newly discovered "Kuiper-belt".

Einige reviderte astronomische Daten zu Okyrhoe (some revised astronomical datas for Okyrhoe):

Periode/period P = 24.4 Jahre/years

Exzentrizität/eccentricity e = 0.30

Inklination/inclination i = 15°37'

Große Halbachse/semimajor axis a = 8.42 AE/AU

Durchmesser/Diameter = unbekannt/unknown, wahrscheinlich < 100 km, probably smaller than 100 km